Zum Begriff der Einheit

Olive Trees Bahai GardensDas Konzept der fortschreitende Gottesoffenbarung verhilft im Bahá’í-Glauben zu einem guten Verständnis über die Geschichte der Menschheit und dem einen wahren Gott, der über dieser Entwicklung wacht. Doch zuvor gilt es einige grundlegende Aspekte zu betrachten, welche die Einheit betreffen. Einheit ist ein wichtiger, wenn nicht gar der wichtigste Begriff im Bahá’í-Glauben. Es sind drei Ebenen der Einheit zu unterscheiden:

  • die Einheit Gottes
  • die Einheit der Religionen
  • die Einheit der Menschheit

Die Einheit Gottes erklärend, sagt Bahá’u’lláh:

Betrachte den einen, wahren Gott als Einen, der anders als alles Erschaffene und unermesslich darüber erhaben ist. Das ganze Weltall strahlt Seine Herrlichkeit wider, während Er selbst von Seinen Geschöpfen unabhängig ist und sie weit überragt. Dies ist die wahre Bedeutung göttlicher Einheit. Er, die ewige Wahrheit, ist die eine Macht, welche unbestrittene Herrschaft über die Welt des Seins ausübt, eine Macht, deren Bild im Spiegel der ganzen Schöpfung zurückgeworfen wird. Alles Dasein hängt von Ihm ab, und aus Ihm strömt der Lebensquell aller Dinge. Dies ist die Bedeutung göttlicher Einheit, dies ist ihr Grundgedanke.

Bahá’u’lláh

Zwei Aspekte dieses Grundgedankens möchte ich hier ansprechen:  zum einen die unermessliche Erhabenheit Gottes über Seine Schöpfung, zum anderen die Widerspiegelung Seiner ausübenden Macht in der Welt des Seins.  Für den Menschen ist diese Allbeherrschung Gottes nicht einfach zu erkennen, gibt es doch nichts, das diesem Herrschaftsbereich entrückt wäre. Wie ein Fisch in der Tiefe des Ozeans, der das Wasser nicht benennen kann, weil er immer und überall von ihm umgeben ist.

Die Manifestationen Gottes, wie Bahá’u’lláh die Propheten, die Gesandten Gottes nennt, ragen in der Welt des Seins wie Bergesspitzen aus dem Ozean der Herrschaft Gottes und künden den Menschen in einer Art und einer Sprache, wie sie die Menschen verstehen können, den Willen Gottes. Bahá’u’lláh sagt:

Der Glaube an die göttliche Einheit besteht im wesentlichen darin, Ihn, die Manifestation Gottes, und Ihn, das unsichtbare, unzugängliche, unerkennbare Wesen, als einen und denselben zu betrachten. Das bedeutet, dass alles, was dem erstgenannten angehört, all Sein Tun und Handeln, Sein Gebot oder Verbot in jeder Hinsicht, unter allen Umständen und ohne Vorbehalt dem Willen Gottes gleich ist.

Bahá’u’lláh

In diesem Zitat verbindet der Gründer der Bahá’ì-Religion die Einheit Gottes mit der Einheit der Gottesoffenbarer. Daraus erklärt sich die Einheit der Religionen. Denn so gesehen entsprechen alle Weltreligionen, die auf einen Gottesoffenbarer zurückgehen, einer einzigen Religion. Eine Religion mit vielen Namen. Äußerlich mögen sie sich unterscheiden, ihrem Wesen nach sind sie aber vollkommen identisch. Die äußeren Unterschiede in den Religionen entsprechen exakt den Bedürfnissen und der Fassungskraft der Menschen jener Zeit.

Ohne Zweifel verdanken die Völker der Welt, welcher Rasse oder Religion sie auch angehören, ihre Erleuchtung derselben himmlischen Quelle und sind einem einzigen Gott untertan. Unterschiede der Regeln und Riten, denen sie unterstehen, müssen den wechselnden Anforderungen und Bedürfnissen der Zeitalter zugeschrieben werden, in denen sie offenbart wurden. Alle bis auf wenige, die aus menschlicher Verderbtheit entstanden, wurden von Gott verordnet und sind eine Widerspiegelung Seines Willens und Zieles. Erhebt euch und schlagt, bewaffnet mit der Kraft des Glaubens, die Götzen eurer leeren Einbildungen in Stücke, die Zwietracht unter euch säen. Haltet euch an das, was euch zusammenführt und einig macht.

Bahá’u’lláh

Die im Zitat letztgenannte Einigkeit der Menschen war immer schon Ziel der Offenbarungsreligionen. In einem anderen Schreiben sagt Bahá’u’lláh:

O ihr Menschenkinder! Der Hauptzweck, der den Glauben Gottes und Seine Religion beseelt, ist, das Wohl des Menschengeschlechts zu sichern, seine Einheit zu fördern und den Geist der Liebe und Verbundenheit unter den Menschen zu pflegen. Lasst sie nicht zur Quelle der Uneinigkeit und der Zwietracht, des Hasses und der Feindschaft werden. Dies ist der gerade Pfad, die feste, unverrückbare Grundlage.

Bahá’u’lláh

Die Vereinigung der ganzen Menschheit ist der nächste logische Schritt in dieser Epoche der Menschheitsentwicklung. Unsere Geschichte ist untrennbar verbunden mit einer Bestimmung, einer Bestimmung, die mit dem Willen des Schöpfers aller Dinge untrennbar verbunden ist.

Er, der euer Herr ist, der Allerbarmer hegt in Seinem Herzen den Wunsch, die ganze Menschheit als eine Seele und einen Körper zu sehen. Eilt, euren Anteil an Gottes Huld und Barmherzigkeit zu erlangen an diesem Tage, der alle anderen erschaffenen Tage in den Schatten stellt.

Bahá’u’lláh

 

Warum treffen sich die Baha’i heute Nacht um 3 Uhr?

Baha’u’llah, der Stifter des Baha’itum, schied in den frühen Morgenstunden des 29. Mai 1892 im Alter von  74 Jahren hin. Die meiste Zeit verbrachte Er, geboren als Sohn eines adeligen Ministers des persischen Königshofs, in Armut und Gefangenschaft. Kerkerhaft, mehrfache Verbannungen, unzählige Anfeindungen und Angriffe bis hin zum Versuch, Ihn mit einem Gift zu ermorden, musste Er in den 40 Jahren seines Wirkens erdulden. In jener Nacht vor 121 Jahren verabschiedete Er sich nun von Seiner Familie und Seinen treuen Anhängern.

Wenige Monate zuvor hatte Er Sein letztes großes Werk vollendet, den Brief an den Sohn des Wolfes. Dieses, vorallem in Persisch verfasste Buch eröffnet Baha’u’llah mit einer Lobpreisung Gottes, „dem Ewigen, Der nie vergeht“. In den insgesamt 269 Abschnitten fasst Er dann die wichtigsten Seiner Lehren zusammen, zitiert aus Seinen früheren Schriften, u.a.  aus den Sendschreiben an Königin Victoria vom Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland, an Napoléon III. von Frankreich, an den Zaren Alexander II. des Russischen Reiches und an Nāser al-Dīn Schah von Persien. Seine Botschaften kreisen dabei immer wieder um das eine große Thema: Die Einheit der Menschheit und der Weg hin zu ihrer praktischen Verwirklichung. Der Aussöhnung der Religionen misst Er dabei eine wichtige Rolle zu. So schreibt Baha’u’llah:

„Daß es den verschiedenen Gemeinschaften und den mannigfachen Glaubensrichtungen auf der Erde nie gestattet sein sollte, Gefühle der Feindschaft unter den Menschen zu nähren, gehört an diesem Tage zum Wesen des Glaubens Gottes und zu Seiner Religion. Diese Grundsätze und Gesetze, diese festgefügten und mächtigen Glaubenssysteme gingen alle aus einer Quelle hervor und sind die Strahlen eines Lichtes. Wenn sie sich voneinander unterscheiden, so ist dies den wechselnden Erfordernissen der Zeitalter zuzuschreiben, in denen sie verkündet wurden. […] Gürte deine Lenden, o Volk Bahás, und bemühe dich, daß sich vielleicht der Lärm religiösen Haders und Streites, der die Völker der Erde beunruhigt, lege und keine Spur davon mehr übrig bleibe. Um der Liebe zu Gott und Seinen Dienern willen erhebt euch, diese erhabene, folgenreiche Offenbarung zu unterstützen. Religiöser Fanatismus und Haß sind ein weltverzehrendes Feuer, dessen Gewalt niemand zu dämpfen vermag. Nur die Hand Göttlicher Macht kann die Menschheit von dieser verheerenden Plage befreien. “ (Brief an den Sohn des Wolfes, §18-19)

Weltweit wird heute Nacht dieser Heilige Tag unter den Baha’i begangen. Um 3 Uhr treffen auch wir uns in Greifwald, um Gebete zu sprechen, in den Schriften zu lesen und des Hinscheidens Baha’u’llahs zu gedenken. Interessierte können sich telefonisch melden unter 03834/838037.

Termine Februar bis April

Die neuen Termine für die Zeit bis Ende April sind veröffentlicht, siehe hier. Zu den einzelnen Veranstaltungen werden wir dann mit einem eigenen Artikel einladen.

Studienkreis beginnt Anfang Februar

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Bald beginnt in Greifswald ein neuer Studienkreis. Auf der Basis von gemeinsam gelesenen Texten aus den Bahá’í-Schriften bieten die Studienkreise Gelegenheit, neue Einsichten zu gewinnen oder zu einem tieferen Verständnis der geistigen Wirklichkeit eines jeden Menschen zu gelangen. Sie behandeln Themen wie z.B. das Gebet, das Wesen der Seele, der Sinn unseres Lebens, die Aufgabe der göttlichen Boten oder der Zustand unserer Seele nach dem Tod. Die Studienkreise beschäftigen sich auch mit der Frage, wie wir den gegenwärtigen Bedingungen unseres Lebens angemessen begegnen können.

Die Bahá’í-Studienkreise sind ein Angebot für alle interessierten Menschen.

Im ersten Buch der Kursfolge beschäftigen sich die Teilnehmer in kleinem Kreis mit drei Hauptthemen:

  1. Lesen in den Schriften Baha’u’llahs und Nachdenken über deren Bedeutung für unser tägliches Leben.
  2. Das Gebet, seine Bedeutung und seine Wirkung auf den Fortschritt unserer geistigen Entwicklung verstehen.
  3. Leben und Tod, die Seele als unsterbliche Wirklichkeit des Menschen, die nach dem Tode weiter fortschreitet.

Mehr Informationen und Anmeldungen können unter dem Kontaktformular erfragt werden. Jeder ist herzlich eingeladen!

Hinscheiden Baha’u’llahs

Der Schrein von Bahá’u’lláh bei Nacht

Aus Wikipedia: „Am 29. Mai 1892 verstarb Baha’u’llah. Er wurde in einem Schrein neben dem Landhaus Bahji begraben. Heute ist dieser Schrein Baha’u’llahs für die Bahai ihr bedeutendstes Pilgerziel und die Gebetsrichtung (Qiblih) für ihr tägliches Pflichtgebet.“

Die Gedenkfeier der Baha’i in Vorpommern fand heute morgen um 3:00 Uhr in Karlshagen auf Usedom statt. Zu diesem Anlass wurde um 4:00 Uhr die Besuchstafel, ein besonderes Gebet, gelesen. Anschließend ging es zu einem Sonnenaufgangsspaziergang an den Ostseestrand.

Rüblitorte oder einfach Möhrenkuchen

Rueblitorte

Rüblitorte

Hiermit starten wir unser neues Projekt „Rezepte“. Da Baha’i auch immer gerne feiern und dabei allerlei Leckeres aufgetischt wird, gibt es unter der Kategorie „Rezepte“ in Zukunft Anleitungen zum Nachbacken, Nachkochen, Nachmachen. Die Idee wurde am Sonntag auf der Naw-Ruz-Feier erst nach dem Essen geboren, die Bilder stammen daher von einem späteren Nachbacken. Rund 20 Gäste erinnern sich an die:

Rüblitorte oder einfach den Möhrenkuchen

Zutaten:

  • 6 Eier
  • 250g Möhren
  • 250g Zucker
  • 2 Zwieback bzw. der Menge entsprechend Paniermehl
  • 150g gemahlene Haselnüsse
  • 150g gemahlene Mandeln
  • 1 TL Zimt
  • 1 gehäufter EL Mehl
  • 1 gestrichenen TL Backpulver
  • Nach belieben Puderzucker oder Marzipanmöhren zum dekorieren

Zubereitung:

  • Möhren fein raspeln
  • Eier trennen
  • Eigelb mit Zucker schaumig schlagen
  • Eiweiß steif schlagen
  • Eigelb mit den restlichen Zutaten verrühren (Möhren, Zwiebackbrösel/Paniermehl, Nüsse, Zimt, Mehl, Backpulver)
  • steif geschlagenes Eiweiß vorsichtig unterheben
  • in einer eingefetteten Kuchenform bei 175°C Umluft ca. eine Stunde backen
  • abgekühlten Kuchen mit Puderzucker/ Marzipanmöhren dekorieren

Freunde einladen und genießen!

 

Zum Baha’i-Neujahr

Heute abend mit Sonnenuntergang beenden die Baha’i die 19-tägige Fastenzeit und feiern Naw-Ruz, den Neujahrstag. Mit dem astronomischen Frühlingsbeginn fängt das Jahr 168 nach dem Bahai-Kalender an.

„O Feder des Höchsten! Sprich: O Volk der Welt! Wir haben euch für eine kurze Zeit das Fasten geboten und an dessen Ende Naw-Ruz als Fest bestimmt.“ (Baha’u’llah)

In Greifswald ist der Sonnenuntergang am 20. März um 18:19 Uhr. Die Feier findet in Guest statt, Beginn ist um 17:00 Uhr, siehe Terminübersicht.