Die Fastenzeit reicht bis ans Ende…

des Bahá’í-Jahres 170. Die Fastenzeit im Bahá’í-Glauben fällt auf den letzten Monat des Bahá’í-Jahres – Ala (auf Deutsch: Erhabenheit), vom 02.-21. März. Während dieser 19 Tage enthalten sich Bahá’í von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang vom Essen und Trinken. Ausgenommen sind Frauen während der Monatsblutung, in der Schwangerschaft oder während der Stillzeit, die Älteren, die Kinder, Reisende und jene, welche eine schwere, körperliche Arbeit verrichten.

Obwohl das Fasten auf der einen Seite eine Prüfung der eigenen Willensstärke und der Disziplin darstellt, ist Fasten vorrangig eine geistige Übung. Die Zeit bewusster Enthaltung ist ein Prozess, in dem man einen Schritt zurückzutreten kann von der Hektik des Alltags. So entsteht Raum, sich selbst geistiger, frischer und zielgerichteter zu erleben.

… körperliches Fasten ist äusseres Zeichen geistigen Fastens, es ist ein Symbol für Selbstzucht, dafür, dass man sich aller Triebe des Selbstes enthält, die Merkmale des Geistes annimmt, vom Himmelsodem weggetragen wird und an der Liebe Gottes Feuer fängt.

‚Abdu’l-Bahá, Briefe und Botschaften

Die Motivation, die den Ausschluss von innerem und äußerem Zwang beinhaltet, sollte von Liebe und Anziehungskraft beseelt sein. Der Gründer des Bahá’í-Glaubens hierzu:

Haltet das Fasten um Meiner Schönheit willen

Bahá’u’lláh

Shoghi Effendi, der Hüter des Glaubens, schreibt über die Fastenzeit, die den letzten Bahá’í-Monat kennzeichnet, sie wäre …

… im Wesentlichen eine Zeit der Meditation und des Gebets, der geistigen Erneuerung, während der sich der Gläubige bemühen soll, sein inneres Leben wieder zu ordnen und die in seiner Seele ruhenden geistigen Kräfte zu erfrischen und zu stärken. Der Sinn und Zweck des Fastens ist geistiger Natur.

Shoghi Effendi in: Kitáb-i-Aqdas, E25

Am Ende der Fastenzeit wird das Naw-Rúz-Fest gefeiert, das Neujahrsfest. Astronomisch ist das Naw-Rúz-Ereignis der Tag, an welchem die Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche eintritt – ein Symbol für das Erwachen des Lebens.