„Die Sonne Bahás ist untergegangen…“

Schrein Bahá’u’lláhs (Foto: Marco Abrar)

Mit diesen Worten begann das Telegramm an Sultán ‚Abdu’l-Hamíd, der über das Hinscheiden Bahá’u’lláhs in Bahji, Israel am 29. Mai 1892 informiert wurde. Einwohner der umliegenden Dörfer, Reiche und Arme, Würdenträger der Schiiten, Sunniten, Christen, Juden und Drusen, ferner Dichter, ‚Ulamás und Regierungsbeamte, sie alle vereinigten sich in der Klage um den Verlust, im Lobpreis der Tugenden und der Größe Bahá’u’lláhs.1

Kerkerhaft, mehrfache Verbannungen, unzählige Anfeindungen und Angriffe musste Er in den 40 Jahren seines Wirkens erdulden. Mehr als hundert Werke und zahllose Gebete, Meditationen und Briefe bilden das Offenbarungswerk Gottes an die Menschen unserer Zeit.

Die Schriften von Bahá’u’lláh sind in ihrem Bereich sehr umfassend; sie geben sich mit jeder Phase des menschlichen Lebens ab, mit dem des Einzelnen wie mit dem der Gesellschaft, mit materiellen und geistigen Dingen, mit der Auslegung alter und neuer Schriften und mit der prophetischen Voraussicht der nahen und der fernsten Zukunft.2

Zur Gedenkstunde des Hinscheidens Bahá’u’lláhs (um 4 Uhr) wird neben anderen Gebeten und Schriften, ein besonderes Gebet gesprochen, das Zíyárat-Námih (Besuchsgebet).

 

1 aus Shoghi Effendi: Gott geht vorüber
2 aus John E. Esslemont: Bahá’u’lláh und das Neue Zeitalter