Der Bund Gottes

Bund im religiösen Sinne ist ein Vertrag zwischen Gott und dem Menschen. Dabei fordert Gott vom Menschen ein bestimmtes Verhalten und verheißt ihm dafür Seine Gnade. Er schenkt dem Menschen gegen das Versprechen, sich in einer bestimmten Weise zu verhalten, seine Wohltaten. So verheißt zum Beispiel der Größere Bund, den jede Manifestation mit den Gläubigen schließt, diesen für die Fülle der Zeit eine neue Manifestation und nimmt ihnen das Versprechen ab, Sie anzuerkennen, wenn Sie erscheint. Daneben gibt es den Kleineren Bund, den eine Manifestation Gottes mit den Gläubigen schließt, damit sie dem von Ihr berufenen Nachfolger folgen. Wenn sie das tun, bleibt der Glaube geeint und rein, wenn nicht, treten Spaltungen ein und die Kraft des Glaubens schwindet dahin. Einen solchen Bund schloß Bahá’u’lláh mit Seinen Gläubigen bezüglich Abdu’l-Bahás, und dieser führte ihn mit der Bahá’í-Gemeindeordnung weiter…

Aus einem Brief des Universalen Hauses der Gerechtigkeit vom 23. März 1975 an einen Bahá’í

Die Bahá’í glauben, dass die unverkennbare Einheit der Bahá’í–Religion auf einem Versprechen Gottes an die Menschheit beruht, das sie Seiner fortwährenden Führung nach dem Hinscheiden Bahá’u’lláhs versichert.
Dieses Versprechen wird als Bund Gottes bezeichnet.

Die Idee des Bundes zwischen Gott und Mensch ist natürlich den Anhängern vieler Religionen geläufig. Die Juden glauben, dass Gott einen Bund mit ihnen geschlossen hat und verspricht, sie zu führen, solange sie Seine Gesetze halten.
Die Christen glauben, dass Jesus mit ihnen einen neuen Bund geschlossen hat.

Für Bahá’í erneuert der von Bahá’u’lláh geschlossene Bund das Versprechen göttlicher Führung und ist gleichzeitig ein System, das seinen Fortbestand sichert.

Insbesondere kann der Bund als Synonym für die Linie der Nachfolge nach Bahá’u’lláh verstanden werden, wie sie in den Schriften des Glaubens niedergelegt ist. Diese Linie führt von Bahá’u’lláh zu Seinem Sohn ‘Abdu’l–Bahá und von ‘Abdu’l–Bahá zu Seinem Enkel Shoghi Effendi und zum Universalen Haus der Gerechtigkeit, deren Nachfolge jeweils testamentarisch festgelegt, bzw. im letzten Fall in Bahá’u’lláhs eigenen Schriften festgelegt wurde.

„Der unveränderliche Glaube Gottes“

Wenn Bahá’í sagen, alle Religionen seien als eine anzusehen, meinen sie nicht, dass die verschiedenen Glaubensbekenntnisse und religiösen Organisationen eins seien. Vielmehr glauben sie, dass es einfach nur eine Religion gibt und alle Gottesboten ihr Wesen fortschreitend offenbart haben. Zusammengenommen sind die großen Weltreligionen Zeugnisse eines einzigen sich entfaltenden göttlichen Plans, des „unveränderliche[n] Glaube[ns] Gottes, ewig in der Vergangenheit, ewig in der Zukunft“.

Diese Ansicht geht weit darüber hinaus, andere Religionen zu „tolerieren“ oder bestimmte religiöse Inhalte zu verschmelzen. Bahá’í achten und ehren alle Stifter der großen Weltreligionen und erkennen ihren Beitrag zum Fortschritt der Menschheit an — sie glauben aber auch, dass alle früheren Religionen ihre Erfüllung im Kommen Bahá’u’lláhs gefunden haben.

Wie in den Bahá’í–Schriften erläutert, hält der Bahá’í–Glaube entschieden „die ewigen Wahrheiten“ der „vorausgegangenen“ Religionen hoch und „anerkennt den göttlichen Ursprung ihrer Stifter fest und rückhaltlos“. Gleichzeitig aber soll der Bahá’í–Glaube als „die Verheißung und krönende Herrlichkeit der vergangenen Zeitalter und Jahrhunderte, als Vollendung aller Sendungen“ der Vergangenheit begrüßt werden.

„Die Sonne Bahás ist untergegangen…“

Schrein Bahá’u’lláhs (Foto: Marco Abrar)

Mit diesen Worten begann das Telegramm an Sultán ‚Abdu’l-Hamíd, der über das Hinscheiden Bahá’u’lláhs in Bahji, Israel am 29. Mai 1892 informiert wurde. Einwohner der umliegenden Dörfer, Reiche und Arme, Würdenträger der Schiiten, Sunniten, Christen, Juden und Drusen, ferner Dichter, ‚Ulamás und Regierungsbeamte, sie alle vereinigten sich in der Klage um den Verlust, im Lobpreis der Tugenden und der Größe Bahá’u’lláhs.1

Kerkerhaft, mehrfache Verbannungen, unzählige Anfeindungen und Angriffe musste Er in den 40 Jahren seines Wirkens erdulden. Mehr als hundert Werke und zahllose Gebete, Meditationen und Briefe bilden das Offenbarungswerk Gottes an die Menschen unserer Zeit.

Die Schriften von Bahá’u’lláh sind in ihrem Bereich sehr umfassend; sie geben sich mit jeder Phase des menschlichen Lebens ab, mit dem des Einzelnen wie mit dem der Gesellschaft, mit materiellen und geistigen Dingen, mit der Auslegung alter und neuer Schriften und mit der prophetischen Voraussicht der nahen und der fernsten Zukunft.2

Zur Gedenkstunde des Hinscheidens Bahá’u’lláhs (um 4 Uhr) wird neben anderen Gebeten und Schriften, ein besonderes Gebet gesprochen, das Zíyárat-Námih (Besuchsgebet).

 

1 aus Shoghi Effendi: Gott geht vorüber
2 aus John E. Esslemont: Bahá’u’lláh und das Neue Zeitalter

Die Fastenzeit und das Neujahr

Für die Bahá’í kündigt der Frühlingsanfang nicht nur das Erwachen der Natur an, sondern markiert auch den Beginn eines neuen Jahres. Naw-Rúz, was auf persisch „neuer Tag“ bedeutet, wird seit Jahrtausenden im persischen Kulturkreis gefeiert und wird im Bahá’í-Glauben erneut als Anfangspunkt eines neuen Jahreszyklus festgelegt.

Astronomisch ist Naw-Rúz jener Tag, an dem die Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche eintritt, ein Sinnbild der Erneuerung und Wiederbelebung. Zu diesem Ereignis überschreitet die Sonne bei ihrer scheinbaren Jahresbewegung auf der Ekliptik den Himmelsäquator und läßt die ganze Erde, vom Nord- bis zum Südpol, in ihrem Licht erstrahlen.

2009/10 wurde das Fest von der UNESCO und der UNO als internationales Kulturerbe anerkannt, da es „von mehr als 300 Mio. Menschen seit mehr als 3000 Jahren auf der Balkanhalbinsel, in der Schwarzmeerregion, im Kaukasus, in Zentralasien und im Nahen Osten gefeiert wird“, wie es in der Erklärung  der Generalversammlung der Vereinten Nationen heißt. Naw-Rúz wird in allen Bahá’í-Gemeinden auf der ganzen Welt gefeiert, so dass Naw-Rúz als ethnisches, indoiranisches Fest eine Globalisierung erfahren hat.

Im Bahá’í-Kalender ist Naw-Rúz einer von neun Feiertagen und steht am Ende einer 19-tägigen Fastenzeit. Im Bahá’í-Fasten wird zwischen Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder gegessen noch getrunken. Für die Bahá’í ist dies eine besondere Zeit der Meditation und des Gebetes, und viele berichten davon, wie das Fasten ihnen hilft ihr inneres Leben wieder zu ordnen.

Über Naw-Rúz schreibt der Religionsstifter des Bahá’í-Glaubens:

»Dieser Tag ist wahrlich die Krone aller Monate und deren Ursprung, der Tag, da der Odem des Lebens über alles Erschaffene weht. Groß ist der Segen dessen, der ihn mit Heiterkeit und Frohmut begrüßt.«

Bahá’u’lláh

Die Fastenzeit reicht bis ans Ende…

des Bahá’í-Jahres 170. Die Fastenzeit im Bahá’í-Glauben fällt auf den letzten Monat des Bahá’í-Jahres – Ala (auf Deutsch: Erhabenheit), vom 02.-21. März. Während dieser 19 Tage enthalten sich Bahá’í von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang vom Essen und Trinken. Ausgenommen sind Frauen während der Monatsblutung, in der Schwangerschaft oder während der Stillzeit, die Älteren, die Kinder, Reisende und jene, welche eine schwere, körperliche Arbeit verrichten.

Obwohl das Fasten auf der einen Seite eine Prüfung der eigenen Willensstärke und der Disziplin darstellt, ist Fasten vorrangig eine geistige Übung. Die Zeit bewusster Enthaltung ist ein Prozess, in dem man einen Schritt zurückzutreten kann von der Hektik des Alltags. So entsteht Raum, sich selbst geistiger, frischer und zielgerichteter zu erleben.

… körperliches Fasten ist äusseres Zeichen geistigen Fastens, es ist ein Symbol für Selbstzucht, dafür, dass man sich aller Triebe des Selbstes enthält, die Merkmale des Geistes annimmt, vom Himmelsodem weggetragen wird und an der Liebe Gottes Feuer fängt.

‚Abdu’l-Bahá, Briefe und Botschaften

Die Motivation, die den Ausschluss von innerem und äußerem Zwang beinhaltet, sollte von Liebe und Anziehungskraft beseelt sein. Der Gründer des Bahá’í-Glaubens hierzu:

Haltet das Fasten um Meiner Schönheit willen

Bahá’u’lláh

Shoghi Effendi, der Hüter des Glaubens, schreibt über die Fastenzeit, die den letzten Bahá’í-Monat kennzeichnet, sie wäre …

… im Wesentlichen eine Zeit der Meditation und des Gebets, der geistigen Erneuerung, während der sich der Gläubige bemühen soll, sein inneres Leben wieder zu ordnen und die in seiner Seele ruhenden geistigen Kräfte zu erfrischen und zu stärken. Der Sinn und Zweck des Fastens ist geistiger Natur.

Shoghi Effendi in: Kitáb-i-Aqdas, E25

Am Ende der Fastenzeit wird das Naw-Rúz-Fest gefeiert, das Neujahrsfest. Astronomisch ist das Naw-Rúz-Ereignis der Tag, an welchem die Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche eintritt – ein Symbol für das Erwachen des Lebens.

 

Zum Begriff der Einheit

Olive Trees Bahai GardensDas Konzept der fortschreitende Gottesoffenbarung verhilft im Bahá’í-Glauben zu einem guten Verständnis über die Geschichte der Menschheit und dem einen wahren Gott, der über dieser Entwicklung wacht. Doch zuvor gilt es einige grundlegende Aspekte zu betrachten, welche die Einheit betreffen. Einheit ist ein wichtiger, wenn nicht gar der wichtigste Begriff im Bahá’í-Glauben. Es sind drei Ebenen der Einheit zu unterscheiden:

  • die Einheit Gottes
  • die Einheit der Religionen
  • die Einheit der Menschheit

Die Einheit Gottes erklärend, sagt Bahá’u’lláh:

Betrachte den einen, wahren Gott als Einen, der anders als alles Erschaffene und unermesslich darüber erhaben ist. Das ganze Weltall strahlt Seine Herrlichkeit wider, während Er selbst von Seinen Geschöpfen unabhängig ist und sie weit überragt. Dies ist die wahre Bedeutung göttlicher Einheit. Er, die ewige Wahrheit, ist die eine Macht, welche unbestrittene Herrschaft über die Welt des Seins ausübt, eine Macht, deren Bild im Spiegel der ganzen Schöpfung zurückgeworfen wird. Alles Dasein hängt von Ihm ab, und aus Ihm strömt der Lebensquell aller Dinge. Dies ist die Bedeutung göttlicher Einheit, dies ist ihr Grundgedanke.

Bahá’u’lláh

Zwei Aspekte dieses Grundgedankens möchte ich hier ansprechen:  zum einen die unermessliche Erhabenheit Gottes über Seine Schöpfung, zum anderen die Widerspiegelung Seiner ausübenden Macht in der Welt des Seins.  Für den Menschen ist diese Allbeherrschung Gottes nicht einfach zu erkennen, gibt es doch nichts, das diesem Herrschaftsbereich entrückt wäre. Wie ein Fisch in der Tiefe des Ozeans, der das Wasser nicht benennen kann, weil er immer und überall von ihm umgeben ist.

Die Manifestationen Gottes, wie Bahá’u’lláh die Propheten, die Gesandten Gottes nennt, ragen in der Welt des Seins wie Bergesspitzen aus dem Ozean der Herrschaft Gottes und künden den Menschen in einer Art und einer Sprache, wie sie die Menschen verstehen können, den Willen Gottes. Bahá’u’lláh sagt:

Der Glaube an die göttliche Einheit besteht im wesentlichen darin, Ihn, die Manifestation Gottes, und Ihn, das unsichtbare, unzugängliche, unerkennbare Wesen, als einen und denselben zu betrachten. Das bedeutet, dass alles, was dem erstgenannten angehört, all Sein Tun und Handeln, Sein Gebot oder Verbot in jeder Hinsicht, unter allen Umständen und ohne Vorbehalt dem Willen Gottes gleich ist.

Bahá’u’lláh

In diesem Zitat verbindet der Gründer der Bahá’ì-Religion die Einheit Gottes mit der Einheit der Gottesoffenbarer. Daraus erklärt sich die Einheit der Religionen. Denn so gesehen entsprechen alle Weltreligionen, die auf einen Gottesoffenbarer zurückgehen, einer einzigen Religion. Eine Religion mit vielen Namen. Äußerlich mögen sie sich unterscheiden, ihrem Wesen nach sind sie aber vollkommen identisch. Die äußeren Unterschiede in den Religionen entsprechen exakt den Bedürfnissen und der Fassungskraft der Menschen jener Zeit.

Ohne Zweifel verdanken die Völker der Welt, welcher Rasse oder Religion sie auch angehören, ihre Erleuchtung derselben himmlischen Quelle und sind einem einzigen Gott untertan. Unterschiede der Regeln und Riten, denen sie unterstehen, müssen den wechselnden Anforderungen und Bedürfnissen der Zeitalter zugeschrieben werden, in denen sie offenbart wurden. Alle bis auf wenige, die aus menschlicher Verderbtheit entstanden, wurden von Gott verordnet und sind eine Widerspiegelung Seines Willens und Zieles. Erhebt euch und schlagt, bewaffnet mit der Kraft des Glaubens, die Götzen eurer leeren Einbildungen in Stücke, die Zwietracht unter euch säen. Haltet euch an das, was euch zusammenführt und einig macht.

Bahá’u’lláh

Die im Zitat letztgenannte Einigkeit der Menschen war immer schon Ziel der Offenbarungsreligionen. In einem anderen Schreiben sagt Bahá’u’lláh:

O ihr Menschenkinder! Der Hauptzweck, der den Glauben Gottes und Seine Religion beseelt, ist, das Wohl des Menschengeschlechts zu sichern, seine Einheit zu fördern und den Geist der Liebe und Verbundenheit unter den Menschen zu pflegen. Lasst sie nicht zur Quelle der Uneinigkeit und der Zwietracht, des Hasses und der Feindschaft werden. Dies ist der gerade Pfad, die feste, unverrückbare Grundlage.

Bahá’u’lláh

Die Vereinigung der ganzen Menschheit ist der nächste logische Schritt in dieser Epoche der Menschheitsentwicklung. Unsere Geschichte ist untrennbar verbunden mit einer Bestimmung, einer Bestimmung, die mit dem Willen des Schöpfers aller Dinge untrennbar verbunden ist.

Er, der euer Herr ist, der Allerbarmer hegt in Seinem Herzen den Wunsch, die ganze Menschheit als eine Seele und einen Körper zu sehen. Eilt, euren Anteil an Gottes Huld und Barmherzigkeit zu erlangen an diesem Tage, der alle anderen erschaffenen Tage in den Schatten stellt.

Bahá’u’lláh

 

Königliche Ratschläge

Königin Maria v. Rumänien

Königin Maria v. Rumänien

Königin Maria von Rumänien, Enkelin der Queen Victoria und des Zaren Alexander II., an die Bahá’u’lláh Sendschreiben gerichtet hatte, nahm 1926 den Bahá’í-Glauben an und bekannte sich öffentlich zu ihm. Sie schrieb:

»Er ist wie eine weite Umarmung, eine Umarmung, die alle jene zusammenführt, welche lange nach Worten der Hoffnung gesucht haben. Er anerkennt alle großen Propheten, die ihm vorangegangen sind, reißt keine anderen Glaubensbekenntnisse nieder und lässt alle Türen offen. Die Bahá’í-Lehre, bringt der Seele Frieden und dem Herzen Hoffnung. Wer nach Gewissheit sucht, dem sind die Worte des Vaters wie ein Springquell in der Wüste nach langer Wanderschaft. […] Ihre Schriften sind ein großer Ruf zum Frieden, der über alle Grenzpfähle hinausreicht und alle Meinungsverschiedenheiten wegen Riten und Dogmen übersteigt … Es ist eine wundersame Botschaft, die Bahá’u’lláh und Sein Sohn ‚Abdu’l-Bahá uns gegeben haben. Beide haben diese Botschaft nicht aggressiv aufgemacht, weil sie wussten dass der Keim ewiger Wahrheit, der in ihrem Innersten liegt, Wurzeln schlagen und sich ausdehnen muss. Wenn je der Name Bahá’u’lláhs oder ‚Abdu’l-Bahás Ihnen zur Kenntnis kommt, legen Sie ihre Schriften nicht beiseite! Durchforschen Sie ihre Bücher, lassen Sie ihre herrlichen, friedebringenden, liebeschaffenden Worte und Lehren in Ihr Herz dringen, wie sie in das meinige gedrungen sind.«

Das Ridván Fest

Ridván ist das höchste Fest der Bahá’í-Religion und dauert insgesamt zwölf Tage. Im Festkalender der Bahá’í, entstanden um 1860 unserer Zeitrechnung, erinnert Ridván an die erste öffentliche Verkündigung des Religionsgründers Baha’u’llah im Garten Ridvan in der Nähe von Bagdad.

Die drei bedeutendsten Feiertage in diesem Zeitraum sind

  • der erste Tag (21. April): Ankunft des Baha’u’llah
  • der neunte Tag (29. April): Ankunft Seiner Familie und
  • der zwölfte Tag(2. Mai): Abreise des Baha’u’llah und Seiner Familie

Exakter Beginn des Festes ist der 21. April, zwei Stunden vor Sonnenuntergang. Die drei oben genannten Tage gehören innerhalb der Bahá’í-Religion zu den arbeitsfreien Feiertagen. An diesen Tagen finden religiöse Zusammenkünfte mit gemeinsamen Gebeten und Feiern statt. Am 21. April werden außerdem die örtlichen Geistigen Räte gewählt.

Das Ridvan-Fest wurde bereits durch den Religionsgründer Baha’u’llah als größtes Fest (König der Feste) dieser im heutigen Iran entstandenen neuen Religion eingesetzt, denn

„Wahrlich, alles Erschaffene ward an jenem ersten Tag des Ridván in das Meer der Reinigung getaucht, als Wir über die ganze Schöpfung den Strahlenglanz Unserer vortrefflichsten Namen und Unserer höchsten Attribute ergossen.“

Geschichtlicher Hintergrund dieser Feiertage war die Vorladung des Mirza Husayn Ali, so der bürgerliche Name des Baha’u’llah, auf Befehl der türkischen Regierung nach Konstantinopel im Jahr 1863 unserer Zeitrechnung. Diese Vorladung löste seitens der Gläubigen große Angst und Unruhe aus und die Anhänger versammelten sich um die Familie des Baha’u’llah, die sich zunächst für zwölf Tage nach Najíb-Páshá zurückzog. In diesen zwölf Tagen verkündet Mirza Husayn Ali, dass er der „Eine“ sei, der Messias und Verheißene aller Religionen, den der Bab vorausgesagt habe und nennt sich spätestens seit diesem Tag Baha’u’llah.

quelle: www.feste-der-religionen.de/feste/ridvan

Dokumentation: Baha’i Faith, A Way Forward

Eine englischsprachige Dokumentation über den Baha’i Glauben, in welchem ein hoher Wert auf die praktischen Schritte gelegt wird:

Lasst Taten und nicht Worte euer Schmuck sein.
Baha’u’llah

In der Dokumentation werden drei südafrikanische Baha’i portraitiert, von denen jeder ein Prinzip aus dem Baha’i-Glauben umsetzt: Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern, die Erziehung der Kinder und die Überwindung von extremem Reichtum und Armut.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=4wHktuAFf8I]